Ziel des Projektes ist die Weiterentwicklung von Prozessen der Spezifikation, der Entwicklung, der Ausbauplanung, des Aufbaus und Ausbaus komplexer technischer Systeme durch die Integration von Akzeptanz als prozessimmanenter Faktor.
Prozesse dieser Art erstrecken sich über große Zeiträume und erfordern hohe Investitionen. Die Bewertung komplexer technischer Systeme ist fragil, sie hängt ab von wahrgenommenen oder zugeschriebenen Eigenschaften und ihrer Bewertung durch Individuen und soziale Systeme. Im Projekt wird geprüft, wo (Prozessschritte) und wie (Verfahren und Methoden) im Prozess der Systementwicklung und Umsetzung Akzeptanzaspekte berücksichtigt werden sollten.
Die Grundannahme ist, dass Akzeptanz modelliert werden kann als Funktion objekt-bezogener wie nicht?objektbezogener Parameter und ihrer Bewertung durch Instanzen (Nutzer, Nichtnutzer, gesellschaftliche Systeme). Die Entwicklung erfolgt exemplarisch für Mobilfunksysteme, das Modell soll grundsätzlich auf andere komplexe technische Systeme übertragbar sein.
Die Verschränkung von Ingenieurwissenschaften und Humanities ergibt sich in zweifacher Weise: Die Humanities entwickeln in Kooperation mit den Ingenieurwissenschaften ein integratives Bewertungsmodell für komplexe technische Systeme unter Einbeziehung technischer Systemeigenschaften (sowie Methoden ihrer Erhebung und Relationierung). Ziel ist die Entwicklung von Ansätzen, die mit verschiedenen, auf einander abgestimmten Methoden Bewertungen komplexer technischer Systeme erfassen. Die Ansätze berücksichtigen unterschiedliche Betrachtungsebenen in ihrer Wechselwirkung (soziale, kulturelle, individuen- wie gruppenbezogene, aber auch technische und Ökonomische Größen) wie auch verschiedene Perspektiven (Nutzer vs. Nicht-nutzer, Zielgruppen vs. Betreiber oder Entscheider) und daran gebundene Konflikte. Die Ingenieurwissenschaften modifizieren Prozesse der technischen Systementwicklung und ?umsetzung unter Einbeziehung des Bewertungsmodells mittels mathematischer Modellierung und Simulation (von Akzeptanzurteilen und -verhalten über der Zeit). Die Modifikation erfolgt iterativ.
Lösungsansätze werden exemplarisch am Anwendungsbeispiel Mobilfunksysteme entwickelt und erprobt.